Bad Blankenburg:  
Es sind fast 30 Bürgermeister aus Thüringen, die für mindestens genauso viele Erholungsorte stehen und die sich zusammenschließen wollen, um stark aufzutreten und sich Gehör zu verschaffen.

Mit einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) soll ebenjene Kraft entstehen. In der nunmehr zweiten Sitzung, an der 14 Bürgermeister teilnehmen konnten, konkretisierten sich die Pläne der zukünftigen AG in fünf Forderungen, die den Erholungsort-Bürgermeistern am wichtigsten erscheinen:

Stärkung der Erholungsorte im Land Thüringen

Der Status Erholungsort soll wieder einen greifbaren und sichtbaren Wert bekommen und nicht nur auf dem Papier festgehalten werden.

Austausch zu Qualitätskriterien 

Die gute Qualität und die Bedingungen zum Status Kurort müssen vorgewiesen werden können, gleichsam soll aber auch immer eine Weiterentwicklung ermöglicht werden, sodass sie immer zeitgemäß bleiben können.

Förderung von Freizeit, Nah- erholung, Infrastruktur, Volksgesundheit und Tourismus 

Für die genannten Schwerpunkte sollen bessere Möglichkeiten für Förderungen geschaffen werden.

Verstetigung der Förderungen der finanziellen Mittel

Die Orte wünschen sich Planbarkeit und eine langfristige Planungssicherheit mit jährlich wiederkehrenden Größen, mit denen die Städte rechnen können.

Zertifizierungen – Mitgliedschaft im Komitee 

Als Mitglied mit dauerhaftem Sitz im Zertifizierungskomitee können die Erholungsorte die Entwicklung der Qualitätsmerkmale mitbestimmen.

Bei diesen fünf Punkten, die zu einem ersten Leitfaden der KAG werden sollen, waren sich alle Beteiligten einig. Mittelpunkt der Sitzung am Montagvormittag in Bad Blankenburg waren Inhalt und Sinn dieser.

„Wir wollen beweisen, dass wir gut sind“, begründet Kay Goßmann (CDU), Bürgermeister von Brotterode-Trusetal, seine Unterstützung und Teilnahme. Durch regelmäßige Investitionen können die Erholungsorte demnach besser und stärker werden, immer auf dem besten Stand bleiben, sich weiterentwickeln und die Qualität steigern. Damit erhoffen sich die jeweiligen Orte auch mehr Publikum. Vor allem sollen die Kriterien zum Erholungsort-Status aber zeitgemäß sein und immer aktuell bleiben. Mit diesem Anspruch würde sich die „Qualität der Erholungsorte signifikant verbessern“, so Goßmann.

Strukturell hätten derzeit all diese Städte und Gemeinden ähnliche Probleme. Ein Punkt, der ihnen auch wichtig ist, sei der, dass die Zuweisungen dringend zweckgebunden vergeben werden sollen und nicht im kommunalen Haushalt versickern. „Wir wollen nachweisen, wofür wir die Gelder verwenden“, so Goßmann.

Zielsetzungen sollen möglichst schnell erreicht werden

Die Vergangenheit zeigte: Oftmals fehle es bei Investitionen an Eigenanteilen, ohne die Förderungen meist nicht bewilligt werden, wie Bad Blankenburgs Bürgermeister Mike George (Freie Wähler) erzählte. So auch in den Bereichen, die dem Erholungs-Status angehören.

Gespräche zu der KAG führten die beteiligten Bürgermeister bereits im Oktober 2020, jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden, um die Ziele möglichst schnell zu erreichen und die Kurorte Thüringens zu stärken. Der Faktor Erholung gehöre zu den freiwilligen Leistungen eines Ortes, nicht selten falle er gerade deshalb oftmals hinten runter, wie die Bürgermeister berichten. 

Am 29. Juni um 10 Uhr soll dann die Gründung der AG vollzogen werden.

AG Kurorte Thüringen, Bildrechte Stadtverwaltung Bad Blankenburg

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