Das Waldarbeiterdorf Oberhof

Der OBERE HOF, an einer mittelalterlichen Handels-Straße über den Thüringer Wald gelegen, einst Johanniterhospiz, dann Gasthof mit Relaisstation, später Geleitshof und Domänenhof, wurde zum Namensgeber für das kleine Gebirgsdorf OBERHOF.

Ärmliche Hütten von Köhlern und Waldarbeitern siedelten sich im Schatten dieses Hofes und eines Herzoglichen Jagdschlosses an. Eine kleine Kirche und ein Schulhaus kamen später hinzu. Hart und karg war das Leben der Einwohner von Oberhof. Der Wald und etwas Landwirtschaft mussten die Menschen ernähren. Gefürchtet waren die langen Winter. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten die ersten Stadtmenschen auf Wanderungen das reizvoll gelegene Waldarbeiterdorf auf einer Lichtung in der Kammlage des Thüringer Waldes. Von einem Ausflugsort konnte da noch nicht die Rede sein. 


Noch 1886 schreibt der bekannte Wandersmann AUGUST TRINIUS in seinem „Thüringer Wanderbuch“: „Obwohl Oberhof von Jahr zu Jahr immer größere Scharen staubmüder Städter zum erquickenden Ruheaufenthalt emporlockt, so ist eine nennenswerte Vergrößerung des heute ungefähr 300 Einwohner zählenden Gebirgsdörfchens kaum zu erwarten.“ Wie hat sich der Herr Trinius doch getäuscht!