1826 wurde das neue Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha gegründet. Zwischen den beiden Residenzstädten Gotha und Coburg musste nunmehr eine moderne Straßenverbindung geschaffen werden. Nach dem Planungsbeginn 1827 wurden im Sommer 1832 die Bauarbeiten vollendet.

Noch heute erinnern im Straßenverlauf zwischen Zella-Mehlis und Oberhof zwei Monumente an diese neue Kunststraße: Auf der Höhe des Abzweiges zum Veilchenbrunnen der TAFELSTEIN, und auf dem Pfanntalsrasen, am Rondell der filigrane Obelisk. Auf dem Obelisken werden auf mehreren Tafeln verschiedene beteiligte Persönlichkeiten, unter anderem auch der Gothaer Offizier, Topograf und Rennsteigwanderer Julius von Plänckner (1791- 1858) gewürdigt.


Mit der Errichtung des neuen Verkehrsweges wurden beträchtliche Zeitersparnisse erzielt. Die Postkutschen, von Thurn und Taxis privilegiert, verkehrten nun regelmäßig von 1834 bis zur Einweihung der Bahnlinie durch den Brandleite-Tunnel 1884.

Erwähnenswert bleibt die Tatsache, dass auf der neuen Kunststraße über das Gebirge, vor allem im Winter allerlei Schwierigkeiten zu meistern waren. Schneepflüge mussten alle 2 bis 3 Tage die Straße räumen, dies normalerweise mit Pferdegespannen, aber in extremen Wintern, waren wie mehrfach auch in alten Reiseführern belegt, bis zu 16 Ochsenpaare vor den Schneepflug gespannt. Die neuen Chausseen mussten regelmäßig gewartet werden, dazu kam die Erhebung eines Chausseegeldes nach Preußischem Reglement. Zur Gewährleistung dieser Aufgaben wurden 1834 in verschiedenen Abständen bescheidene Wegehalterhäuser errichtet. Die Wegehalter waren verantwortlich für den Zustand der ihnen zugewiesenen Streckenabschnitte. Lukrativ waren der Erwerb und die Ausübung einer Schankerlaubnis. Mit der Entwicklung des Fremdenverkehrs entwickelten sich später aus den Wegehalterhäusern allmählich die uns allen bekannten Ausflugsgaststätten. Dieser Straßenbau war der erste wichtige Impuls für die Entwicklung von Oberhof.